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Dürer und das gezeichnete Porträt – Vortrag

25. August // 19.00 – 19.00

Vortrag von Peter van den Brink/Suermondt-Ludwig-Museum:

Dürer und das gezeichnete Porträt

Schon als 13-Jähriger zeichnete Dürer ein erstes Selbstbildnis. Bildnisse in Kreide, Kohle, Feder, Pinsel und Metallstift wurden von ihm vor allem ab 1515 am laufenden Band produziert. Im Jahr 1518, während Dürers dreimonatigem Aufenthalt in Augsburg, entstanden nicht nur Zeichnungen als Modell für Stiche oder Gemälde, sondern fertigte der Künstler auch große Porträts an, die als Ersatz für gemalte Bildnisse funktionierten. Hier entstand ein neues wirtschaftliches Modell für reisende Künstler, das gerade während Dürers sogenannter niederländischer Reise sehr praktikabel war. Aus Dürers Reisejournal wird klar, dass er nicht weniger als 90 von solchen Bildnissen in diesem Reisejahr 1520/21produzierte. Um die 15 davon haben überlebt. Einige der Dargestellten konnten sogar mit Personen aus Dürers Umfeld identifiziert werden.

Nach seinem Doktoralexamen Kunstgeschichte an die Universität Groningen in März 1987 (Cum Laude) hat Peter van den Brink mehrere Spuren verfolgt. Obwohl er seine Dissertation über den Antwerpener Manierismus nie zu Ende geführt hat, gibt es eine lange Liste von Publikationen von seiner Hand über die Antwerpener Malerei und Zeichenkunst des frühen 16. Jahrhunderts. Dies kulminierte im Ausstellungskatalog ExtravagAnt!, seine Abschiedsausstellung im Bonnefantenmuseum in Maastricht, wo er zwischen 1997 und 2005 Kurator und später Chefkurator war. Er hat aber auch ausführlich publiziert über holländische Malerei und Zeichnungen des 17. Jahrhunderts, zum Beispiel über die pastorale Malerei in einer großen Ausstellung im Centraal Museum in Utrecht (Het gedroomde land) im Jahr 1993, oder der Firma Brueghel (Bonnefantenmuseum und KMSKB Brüssel 2001). Diese Doppeltätigkeit als Forscher in zwei Fachgebieten hat er weiter entwickelt während seiner Tätigkeit als Direktor des Suermondt-Ludwig-Museums, wo er nach mehr als 16 Jahren jetzt Abschied nehmen wird mit der Ausstellung „Dürer war hier. Eine Reise wird Legende“. Immer wieder hat er Ausstellungen über spannende Themen gemacht und viele unbekannte Künstler wieder sichtbar präsentiert, so aus dem 16. Jahrhundert (Hans von Aachen, Joos van Cleve) oder dem 17. Jahrhundert (Jacob Backer, Willem Kalf, Cornelis Bega, Johan Thopas oder Balthasar van der Ast). Fast immer war er dabei nicht nur als Kurator tätig, aber auch als Redakteur und Autor. Peter van den Brink beteiligte sich am jetzigen Dürer-Projekt als Kurator, Autor und Herausgeber/Hauptredakteur.

Ort: Suermondt-Ludwig-Museum
Anmeldung mit kompletter Adresse unbedingt erforderlich unter: vortrag.duerer@mail.aachen.de