21. Juli // 11.00 – 12.00
Zur Ausstellung „Speculum Musurgica Petrus Alamire. Bild und Klang an Höfen der Renaissance“
Die vor fünfhundert Jahren in den Ateliers des aus Nürnberg stammenden Kalligraphen Petrus Alamire in den burgundischen Niederlanden angefertigten illustrierten Musikhandschriften zeugen in ihrem Reichtum vom hohen Stellenwert der Musik in dieser Zeit. In seinem Vortrag stellt Musikwissenschaftler Dr. Lutz Felbick einige der als Faksimiles gezeigten Handschriften sowohl visuell als auch akustisch mit Musikbeispielen vor.
Die symbolische Vorstellung einer „Welt mit singenden Engeln“ wurzelt nicht nur in der christlichen Theologie, sondern auch in den antiken Philosophien im Umfeld von Pythagoras und Platon. Dr. Lutz Felbick, der sich in zwei Buchveröffentlichung mit der Thematik der sogenannten Sphärenmusik intensiv befasst hat, gibt einen Einblick in diese heute fremd wirkenden Vorstellung einer primär akustisch definierten Weltvorstellung, die auch am karolingischen Hof ihren Niederschlag fand .
Dr. Lutz Felbick war 1982 – 1992 Kantor der Dreifaltigkeitskirche in Aachen. Als Konzertorganist und improvisierender Musiker gab er zahlreiche Konzerte im In- und Ausland. Jahrzehntelange Chorleitertätigkeiten; diverse WDR-Produktionen und CD-Aufnahmen u.a. im Duo Orgel-Saxophon mit Heribert Leuchter. Während seiner Tätigkeit an der Düsseldorfer Musikhochschule (1994 – 2021) und in seinen Veröffentlichungen thematisierte er u.a. die kompositorischen und geistesgeschichtlichen Grundlagen der Musik des 16. Jahrhunderts.
Abbildung: Lauschender Musiker der Karolingerzeit auf dem Brunnen der Septem Artes Liberales (hier: die Musica), Karlshof Aachen