11. April // 10.00 – 28. Juli // 17.00
Das Suermondt-Ludwig-Museum zeigt ab dem 11. April 2024 eine vielschichtige Retrospektive des Œuvres von Hermann Josef Mispelbaum anlässlich seines 80. Geburtstages. Die Ausstellung präsentiert großformatige Gemälde, Zeichnungen, Drucke und collagierte Papierschnitte des Aachener Künstlers, in denen er dem aktuellen Zeitgeschehen und Fragen der menschlichen Existenz nachgeht. Zwei Plastiken vervollständigen die Schau.
Geboren im Jahr 1944 in Übach-Palenberg, erhielt Mispelbaum seine Ausbildung an der Werkkunstschule Aachen bei Ernst Wille sowie als Meisterschüler von Rupprecht Geiger an der Düsseldorfer Kunstakademie. In Kontakt mit den farbintensiven Werken Geigers begrenzte Mispelbaum seine Farbpalette auf Schwarz-, Weiß- und Grautöne, mit denen er vielfältigen Themen rund um den Menschen, seine Lebenswirklichkeit und den Zustand der Erde in großem Format Ausdruck verlieh.
In seinen Zeichnungen ist z.B. ein Kreis, der den Erdball repräsentiert, ein wiederkehrendes Motiv, mit dem Mispelbaum soziale Strukturen, existenzielle Probleme und das menschliche Leid reflektiert. Spuren ausradierter Bilddetails, die schemenhaft neben neu hinzugefügten Elementen stehen, machen die prozesshafte Entstehung der Zeichnungen sichtbar. Ab 1997 überführte Mispelbaum seine komplexe Bildsprache auch ins Dreidimensionale. Es entstanden raumgreifende plastische Arbeiten, in denen er Gebrauchsgegenstände mit Leim, Gips und Farbe behandelte und abschließend zeichnerisch überarbeitete.
Obwohl die ästhetische Wirkung der aufgebrochenen Oberflächen bei der Betrachtung seiner Werke eine wichtige Rolle spielt, sind es die Inhalte, die für Mispelbaum im Vordergrund stehen. Seine humorvollen Titel im Dialog mit dem Kunstwerk sind Ausdruck seiner kritischen Sicht auf aktuelle Ereignisse und gesellschaftliche Themen.
Kuratorinnen: Wibke Vera Birth, Sena-Marie Cirit