8. März // 18.00 – 20.00
Michael Triegel (*1968, Erfurt) zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. Seine Werke – von eindrucksvollen Altarbildern über Porträts bis hin zu Stillleben und Landschaftsaquarellen – verbinden eine meisterhafte Maltechnik mit einer intensiven Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte. Inspiriert von der Formenwelt der italienischen Renaissance, dem Manierismus und dem spanischen Barock, kreiert Triegel Bildwelten, in denen er Versatzstücke der antiken Mythologie, der biblischen Heilsgeschichte und des kulturhistorischen Repertoires aufgreift, neu kombiniert und interpretiert.
Durch die altmeisterliche Lasurtechnik in Kombination mit hochaktuellen Inhalten wirken seine Arbeiten zeitlos und überraschend zugleich: „Mein Spiel besteht gerade darin, den alten Meister auf den ersten Blick zu behaupten – und diesem ersten Eindruck dann möglichst wieder den Boden zu entziehen“.
Die Aachener Ausstellung präsentiert Triegels Ausdrucksvielfalt in ihrer ganzen Bandbreite: von großformatigen Arbeiten der 90er Jahre bis hin zu seinem neuesten Werk ‚Junger Mann aus Procida‘ (2025), das mittelalterliche Bildtradition, gelebte Glaubenspraxis und zeitgenössisches Porträt vereint. Die Schau bietet somit eine einzigartige Gelegenheit, das facettenreiche Werk dieses bedeutenden zeitgenössischen Malers zu erleben. Sie zeigt nicht nur seine meisterhafte Technik, sondern auch seine Fähigkeit, komplexe Themen auf eine Weise darzustellen, die traditionell wirkt und dennoch provoziert.
Begleitend erscheint ein Katalog im Hirmer Verlag.
Kuratorin: Wibke Birth