20. Oktober // 19.00 – 19.00
Vortrag mit Dr. Christine Hübner/Universität Leipzig
Die Quelle romantischer Dürerbegeisterung liegt in Deutschland in Ludwig Tiecks Künstlerroman Franz Sternbalds Wanderungen (1798), der der Reise eines (fiktiven) junger Künstlers und Schülers Albrecht Dürers folgt. Der Weg nach Italien führt ihn durch die Niederlande, wo er in einer Schlüsselszene des ersten Teils Dürer bei Lucas von Leyden trifft, wo beide bei Wein angeregte Künstlergespräche führen. Der Vortrag zeigt, wie Dürer im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in Deutschland in Künstlernovellen, Theaterstücken, gezeichneten Bilderviten und Kunstwerken Verehrung und Popularisierung erfuhr. Einen Höhepunkt stellten dabei die Feiern anlässlich Dürers 300. Todestages 1828 in Nürnberg dar, wobei Ergebnisse der damals jüngsten Forschungen zu Dürer und der Niederländischen Reise bildkünstlerischen Ausdruck fanden.
Frau Dr. Christine Hübner ist seit 2019 Sammlungskonservatorin an der Kustodie | Kunstsammlung der Universität Leipzig. Sie wurde 2015 an der Universität Erfurt mit einer Arbeit zu „Simon Quaglio – Hoftheatermaler (1795–1878). Studien zur Theatermalerei und zum Bühnenbild in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“ promoviert. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Seminar und der Kunstsammlung der Georg August-Universität Göttingen hat sie gemeinsam mit Professor Dr. Michael Thimann Ausstellungen zur Kunst der deutschen Romantik sowie zur Zeichenkunst des 19. Jahrhunderts kuratiert, darunter auch das Katalog- und Ausstellungsprojekt „Sterbliche Götter. Raffael und Dürer in der Kunst der deutschen Romantik“, das die für die Romantik zentrale Idee der Freundschaft der Künstler Raffael und Dürer zum Thema hatte.
Die Vorträge finden aus organisatorischen Gründen im Centre Charlemagne statt. Adresse: Katschhof 1, 52062 Aachen
Anmeldung mit kompletter Adresse unbedingt erforderlich unter: vortrag.duerer@mail.aachen.de