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Kunstpause – Ecce homo-Christus

12. April // 13.00 – 13.15

BRABANT (LÖWEN?)
Ecce homo-Christus
Um 1500
Eiche, Reste der originalen Polychromie

Der Ecce homo-Christus stellt eine Isolierung der Hauptfigur aus der biblischen Szene der Schaustellung Christi vor dem Volk durch Pilatus dar. Passend zur Karwoche wird dieser Typus eines Andachtsbildes, der im Medium der Skulptur Ende des 15. Jahrhunderts aufkam, vorgestellt. Möglicherweise war der lebensgroß konzipierte Ecce homo-Christus auch ehemals mit einer Gestalt des Pilatus zu einem Zweifigurenbild verbunden. Die rückseitige Aushöhlung lässt darauf schließen, dass sie nicht frei im Raum, sondern vor einer Rückwand oder in einer Nische gestanden hat. Die Leidensmerkmale des Verspotteten sind stark betont. Die dadurch gegebene emotionale Ausrichtung des Passionschristus auf die zeitgenössischen Gläubigen entspricht der im 15. Jahrhundert verbreiteten Strömung der Devotio moderna. Hierbei handelt es sich um eine Laienfrömmigkeit, die auf das private Gebet zielt, das keine kirchlichen Instanzen mehr notwendig voraussetzt, um zu Gott zu gelangen.

Mit Dr. Dagmar Preising

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