22. Februar // 13.00 – 13.15
Carl Schuch (Wien 1846 – 1903 Wien)
Stillleben mit Rosen, 1885
Öl auf Leinwand
Unter der Bezeichnung Stillleben wird die Darstellung lebloser oder unbewegter Gegenstände verstanden, häufig arrangiert auf einem Tisch oder einer Balustrade vor monochromem Hintergrund. Ihren Höhepunkt erlebte diese Bildgattung im 17. Jahrhundert mit Vertretern wie Pieter Claesz., Balthasar van der Ast oder Joseph de Bray, von denen Werke im Stillleben-Raum in der 1. Etage des Museums zu sehen sind. Weniger bekannt ist, dass diese Gattung auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder an Bedeutung gewann. Realisten und Impressionisten begannen zu dieser Zeit, ihre spezifische Bildsprache in Stillleben umzusetzen.
Maler wie Carl Schuch faszinierte ebenso wie seine Vorgänger die optische Erscheinung eines Gegenstandes. Statt der exakten Materialität und dem Interesse am Gegenstand, rückte die atmosphärische Wirkung der künstlichen Arrangements in den Fokus. Schuchs Stillleben knüpft somit einerseits an eine große künstlerische Tradition an, findet zugleich jedoch neue Ausdrucksformen, die verdeutlichen, wie sich die Fragestellungen und Anforderungen an die Stilllebenmalerei grundlegend gewandelt haben.
Mit Wibke Birth
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