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09.03. - 06.06.2021

chambre privée -

Meisterwerke aus dem Wohnzimmer eines Sammlers

Chambre privée - Teil 2

das pop-up-wohnzimmer

Wie sieht das Wohnzimmer eines Kunstliebhabers aus, der alte Meister sammelt? Hängt dort ein Ruisdael über dem Sofa? Und gleich neben dem Fernsehsessel ein Brouwer? Sieht ein passionierter Kunstsammler überhaupt fern?

Die Ausstellungsreihe „Chambre Privée“ stellt in loser Folge Privaträume nach – als Pop up-Wohnzimmer mit Originalgemälden und mit Fotowänden, die das Ambiente und die Atmosphäre des jeweiligen Sammler-Zuhauses einfangen.

Den Auftakt machte 2018 das Wohnzimmer eines Privatsammlers mit fast ausschließlich flämischer und holländischer Malerei. Den Anstoß für diese Leidenschaft gab eine Stillleben-Ausstellung in Münster 1979, die einen derart bleibenden Eindruck bei ihm hinterließ, dass er seine ursprüngliche Passion für die Jagd an den Nagel hing. Von nun an zierten Gemälde anstelle von Hirschtrophäen die heimischen Wände, sehr zur Freude der Ehefrau. Und so sieht das Wohnzimmer der Sammlerfamilie heute aus: ein begehbares Stillleben und zugleich gelebte Vision des Kunstliebhabers, der Ende 2019  leider verstorben ist. Zu seinen Eroberungen zählen hochkarätige Meisterwerke von Jacob van Ruisdael über Pieter Claesz bis hin zu Jan van der Heyden,  Adriaen van de Venne, Nicolaes Berchem oder Jan van Huysum.

Der erste Ankauf war ein Stillleben des holländischen Malers Jan van Os (1744-1808). „Qualität stand immer an erster Stelle. Aber was Qualität ist, das mussten wir uns erst erarbeiten“, so der Sammler. „Ich habe mit meiner Frau Museen in der ganzen Welt besucht. Denn der Blick wird nur durch Sehen geschärft.“ Besonders in den 1980er und 90er Jahren folgten mehrere Erwerbungen, alle von höchster Qualität und in enger Verbindung zueinander, wie etwa zwischen Jan van Os und seinem Vorbild Jan van Huysum (1682-1749), den er überaus erfolgreich nachahmte. Auch die beiden Erfinder der holländischen „monochromen Banketjes“, Willem Claesz. Heda und Pieter Claesz repräsentieren in ebenbürtiger Einigkeit die neue Gattung der Mahlzeitstillleben. Nicolaes Berchem schlägt die genealogische Brücke zu seinem Vater Pieter Claesz, entschied sich jedoch, bei dem Landschaftsmaler Jan van Goyen in die Lehre zu gehen. Van Goyen wiederum war der große Erneuerer der holländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts, der als einer der Ersten Ansichten der heimischen holländischen Landschaft malte. Zu ihm gesellen sich berühmte Vertreter wie Salomon van Ruysdael und dessen Neffe Jacob van Ruisdael.

Über die Jahre hinweg reifte somit eine überaus stimmige Sammlung, die Vorbild und Nachahmer, Vater und Sohn, Onkel und Neffe wieder vereint und nun erstmalig auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

Nachdem 2018 die flämischen Meisterwerke aus dem Wohnzimmer des Sammlers gezeigt wurden, werden ab März dieses Jahres die holländischen Gemälde aus derselben Sammlung präsentiert - mit neuen Einblicken ins Wohnzimmer.

 

Kuratorin:

Sarvenaz Ayooghi

katalog

128 Seiten, 60 Abbildungen, Imhof Verlag
Bestellung unter Tel.: +49 241 47980-30 oder
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Preis im Museumsshop während der Ausstellung: 19,90 €

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