WILHELMSTRASSE 18, 52070 AACHEN
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Öffnungszeiten

di - So   10.00 - 17.00 uhr

Montags geschlossen

 

07.12. 2021 – 09.01.2022

Gehma Krippele schaugn!

die besichtigung der krippe ist kostenlos!

weihnachten im Museum

die tiroler Weihnachtskrippe

Kernbestand um 1800-1820, spätere Zugänge, Innsbrucker Umland (vermutlich Zirl/ Thaur).  Erworben 1908 von Gebhard  Sagmeister, Bregenz

1908 erwarb  das Suermondt-Museum  aus dem Kunsthandel  eine große, in der Gegend um Innsbruck entstandene  Kirchenkrippe mit 130 Figuren. Die menschlichen  Figuren und  Engel sind  in der Regel  etwa 34 cm hoch und bestehen aus Wachsköpfen mit eingesetzten Glasaugen und Perücken aus Flachs oder Wolle sowie textiler Bekleidung über einem Holz- und Drahtgestell mit geschnitzten Händen. Die Tiere sind in Holz geschnitten und bunt bemalt.  Galt die Krippe bei Ankauf noch als Werk des frühen 18. Jahrhunderts, so stellte sich bei der Bearbeitung heraus,  dass es sich um Produkte des „Kirchenbarocks“  handelt, das sich unter Weiterführung von Spätbarockformen  weit bis in das 19. Jh. erstreckt.  Zwei  Soldaten mit zeittypischen  hohen Stehkrägen und charakteristischen,  1798 eingeführten und bis etwa 1808 gebräuchlichen Kammhelmen der  österreichischen Infanterie, die in den zahlreichen Bürger-Corps der Napoleonischen Kriege noch einige Jahre weiter getragen wurden, gestatten es, die Statuetten auf die Zeit um 1800-1820 zu datieren.  

In Krippen fanden während der Nutzungsdauer  immer wieder auch Figuren und Architekturteile aus anderen Zusammenhängen  Eingang. Die Schafe sind charakteristische Werke  von der Hand des Johann Kleisner (vulgo Plätz, 1814-1885), aus Zirl, Ochs, Esel und Hund entstanden möglicherweise im Grödnertal. In unserem Fall wurde auch ein gemalter orientalischer Landschaftshintergrund (Johann Leitl, 1775-1863 in Thaur?) integriert, der eigentlich nicht zum alpinen Erscheinungsbild der Figuren (Hirten in Tiroler Tracht) passt. Hinzu kamen noch holzgeschnitzte Hirten unbekannten Ursprungs und sogar drei neapolitanische Figuren (nicht mit ausgestellt). Die meisten Bestandteile stammen möglicherweise aus der  1888 verkauften  Krippe der Pfarrkirche Zirl,

Die Krippen in Kirchen und Privathäusern wurden und werden vor Weihnachten aufgestellt, am  6. Januar um die Hl. Könige mit ihrem prächtigen Gefolge vermehrt und  am 2. Februar („Mariä Lichtmess“) komplett abgebaut.