Wohl kaum ein anderer Maler hat das Leiden Christi so eindrücklich dargestellt, wie der Löwener Maler Albrecht Bouts (1451/55 – 1549). Zwar weniger bekannt als sein berühmter Vater Dirk Bouts, kommt ihm dennoch in der Malerei der Südlichen Niederlande des 15. und 16. Jahrhunderts eine besondere Stellung zu. Diesem Maler ist erstmals eine Ausstellung gewidmet, die in Kooperation mit dem Nationalmuseum für Geschichte und Kunst in Luxemburg und dem Brüsseler KIK / IRPA, dem Royal Institute for Cultural Heritage entstanden ist.
Ein beliebtes Sujet im OEuvre von Albrecht Bouts ist Christus mit der Dornenkrone, der häufig der Mater dolorosa, der Schmerzensmutter, gegenüber gestellt wird. Diese nahsichtig konzipierten Andachtsbilder waren seinerzeit überaus beliebt und wurden in der florierenden Werkstatt von Albrecht Bouts zahlreich kopiert und auf dem freien Markt verkauft. Die große Nachfrage nach diesen Passionsbildnissen resultiert aus der damals in den Niederlanden aktuellen Strömung der Devotio moderna, welche die Compassio, das Mitleiden des Einzelnen mit Christus im privaten Kontext anregte.
Auch in der Ausstellung steht neben der dramatischen Inszenierung die Intimität in der nahansichtigen Betrachtung der einzelnen Exponate im Fokus. Leise Klänge aus Bachscher Passionsmusik komplettieren den Eindruck und machen die Ausstellung zu einem Erlebnis aller Sinne.
Neben den Bildnissen des leidenden Christus und der Schmerzensmutter ist ein weiterer Bildtypus für den Werkstattbetrieb des Löwener Malers charakteristisch, der ebenfalls vom Vater herrührt: die gemalte Johannesschüssel. Diese als Tondi konzipierten Gemälde zeigen in drastischer Illusionistik das abgeschlagene Haupt Johannes des Täufers auf einer Schale.
Ergänzend zu den Bildern von Bouts und seiner Werkstatt werden Bildnisse Christi aus anderen Herstellungszentren wie Brügge und Brüssel präsentiert, um den Zeithorizont zu skizzieren. Darunter sind Gemälde von Hans Memling und Colijn de Coter, aber auch einige Skulpturen, welche die bei Bouts vorkommenden Sujets aufgreifen. Das 2002 entstandene Video Study for Emergence des zeitgenössischen amerikanischen Künstlers Bill Viola verdeutlicht die heutige Aktualität des Passionsthemas.
MI 8. März 2017
17.00 Uhr in St. Adalbert
Die Eröffnung ist mit dem Beginn der Maastrichter TEFAF abgestimmt.
Peter van den Brink, Dr. Dagmar Preising, Wibke Birth
Blut und Tränen. Albrecht Bouts und das Antlitz der Passion, Hrsg. Peter van den Brink, Dagmar Preising, Michel Polfer, Regensburg 2016, ISBN 978-3-7954-3167-9, Buchhandelspreis: 34,95 Euro, in der Ausstellung: 28,00 Euro
Sa 11.3.2017
15.00 Uhr
Ein theologisch-spiritueller Rundgang durch die Ausstellung
mit Weihbischof Johannes Bündgens, Bistum Aachen
Nur Eintritt
Anmeldung unter Tel.: +49 241 432-4998 oder an museumspaedagogik@mail.aachen.de
So 19.3.+2.4.2017
11.00 Uhr
Ich schau Dich an, schaust Du mich an?
Wortgottesfeier in der Ausstellung mit Dieter Spoo (Citykirche Aachen)
Anmeldung unter Tel.: +49 241 432-4998 oder an museumspaedagogik@mail.aachen.de
Öffentliche Führungen
Nur Museumseintritt / Führung kostenlos
Treffpunkt Museumskasse
samstags 15.00 Uhr, sonntags 12.00 Uhr
Senioren-Treffen
MI 29.3.+26.4.+31.5.2017
15.00 Uhr
Vorträge
MI 5.4.2017
19.30 Uhr
Hans Memling und die Metamorphosen des Andachtsbildes
Till-Holger Borchert / Direktor der Brügger Museen
Eintritt frei
Mittwoch, 10.05.2017, 19.30 Uhr
Von Prozessionen, Kopfschmerzen und Wasserleichen:
Die Johannesschüssel und ihre Verwendung
Mag Georg Geml / KU Leuven
Eintritt frei
MI 24.5.2017
19.30 Uhr
Dornen, Tränen, Blut und Schweiß im close-up.
Mit-Leiden in der Druckgraphik zur Zeit des Albrecht Bouts
Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch / Universität Bonn
Eintritt frei
Donnerstag, 08.06.2017, 19.30 Uhr Bild und Botschaft im Dienst des Glaubens. Die Reformation und ihre Folgen für die Kunst
Alexandra Simon-Tönges M.A.
Kooperation mit der Route
MI 26.4.2017
18.00 Uhr
mit Dr. Dagmar Preising
MI 31.5.2017
18.00 Uhr
mit Direktor Peter van den Brink
Das Veranstaltungsprogramm wird laufend aktualisiert.
Medienmuseum, Wechselausstellungen und eine Sammlung von 200.000 Zeitungen und Druckwerken in nahezu allen Sprachen.
Das bekannteste Wohnzimmer Aachens, mit anschaulichen Einblicken in die Wohnkultur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
UNESCO-Weltkulturerbe mit herausragender künstlerischer Ausstattung: Karlsschrein, aufwändigen Mosaiken, einer goldenen Altartafel.
Die größten Historienbilder der Romantik, originalgetreue Kopien des Säbels Karls des Großen, einer karolingischen Handschrift, der Reichskrone.
Kunst von der Gegenwart bis in die Antike, mit hervorragenden Gemälden und Skulpturen des Spätmittelalters sowie der Malerei des 17. Jhs.
Schauplatz für zeitgenössische Künstler und Kunstwerke, Begegnungsstätte darstellender und bildender Kunst, Bestände der Sammlung Ludwig.
Lebendiges Zentrum zur Erinnerung der Grenzgeschichte und -geschichten, mit verbotenen Souvenirs und Schwarzbrennerei.
Eröffnung 2014 – Lebendige Geschichte von den Karolingern bis heute. Ausgangspunkt der Route Charlemagne am historischen Katschhof.
Stolz blicken die Aachener auf ihre Geschichte als römische Bäderstadt und Kaiserresidenz Karls des Großen zurück. Der Dom, 1978 zum ersten UNESCO Weltkulturerbe in Deutschland ernannt, und das Rathaus bilden den Mittelpunkt der Stadt. In den Gassen der Altstadt erzählen viele historische Gebäude von der lebhaften Geschichte der Stadt, und doch ist die Zeit nicht stehen geblieben.
An der „Eliteuni“ RWTH Aachen und den anderen Hochschulen sind rund 40.000 Studenten eingeschrieben. Das junge Leben pulsiert vor allem im Pontviertel, dem beliebten Ausgehviertel mit seinen zahlreichen Cafés, Kneipen und Restaurants. Doch auch in den Gassen und auf den Plätzen der Altstadt ist immer viel los. Rund um Dom und Rathaus laden zahlreiche Einzelhändler ebenso wie Filialen namhafter Häuser zum Bummeln ein.
Quelle allen Ruhms ist das Wasser: Die Heilkraft der heißen Thermalquellen war ausschlaggebend dafür, dass Kaiser Karl Aachen zu seiner Lieblingsresidenz machte. Die Badetradition wird heute durch die Carolus Thermen Bad Aachen weitergeführt.
Wer sich lieber in der Natur entspannt, hat dafür zahlreiche Möglichkeiten, etwa im nahe gelegenen Nationalpark Eifel. Zudem locken mehrere Theater und Museen mit einem vielschichtigen Angebot.