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09.03. – 11.06.2017

Blut und Tränen

Blut und Tränen

Albrecht Bouts und das Antlitz der Passion

Wohl kaum ein anderer Maler hat das Leiden Christi so eindrücklich dargestellt, wie der Löwener Maler Albrecht Bouts (1451/55 – 1549). Zwar weniger bekannt als sein berühmter Vater Dirk Bouts, kommt ihm dennoch in der Malerei der Südlichen Niederlande des 15. und 16. Jahrhunderts eine besondere Stellung zu. Diesem Maler ist erstmals eine Ausstellung gewidmet, die in Kooperation mit dem Nationalmuseum für Geschichte und Kunst in Luxemburg und dem Brüsseler KIK / IRPA, dem Royal Institute for Cultural Heritage entstanden ist.

Ein beliebtes Sujet im OEuvre von Albrecht Bouts ist Christus mit der Dornenkrone, der häufig der Mater dolorosa, der Schmerzensmutter, gegenüber gestellt wird. Diese nahsichtig konzipierten Andachtsbilder waren seinerzeit überaus beliebt und wurden in der florierenden Werkstatt von Albrecht Bouts zahlreich kopiert und auf dem freien Markt verkauft. Die große Nachfrage nach diesen Passionsbildnissen resultiert aus der damals in den Niederlanden aktuellen Strömung der Devotio moderna, welche die Compassio, das Mitleiden des Einzelnen mit Christus im privaten Kontext anregte.

Auch in der Ausstellung steht neben der dramatischen Inszenierung die Intimität in der nahansichtigen Betrachtung der einzelnen Exponate im Fokus. Leise Klänge aus Bachscher Passionsmusik komplettieren den Eindruck und machen die Ausstellung zu einem Erlebnis aller Sinne.

Neben den Bildnissen des leidenden Christus und der Schmerzensmutter ist ein weiterer Bildtypus für den Werkstattbetrieb des Löwener Malers charakteristisch, der ebenfalls vom Vater herrührt: die gemalte Johannesschüssel. Diese als Tondi konzipierten Gemälde zeigen in drastischer Illusionistik das abgeschlagene Haupt Johannes des Täufers auf einer Schale.

Ergänzend zu den Bildern von Bouts und seiner Werkstatt werden Bildnisse Christi aus anderen Herstellungszentren wie Brügge und Brüssel präsentiert, um den Zeithorizont zu skizzieren. Darunter sind Gemälde von Hans Memling und Colijn de Coter, aber auch einige Skulpturen, welche die bei Bouts vorkommenden Sujets aufgreifen. Das 2002 entstandene Video Study for Emergence des zeitgenössischen amerikanischen Künstlers Bill Viola verdeutlicht die heutige Aktualität des Passionsthemas.

Eröffnung

MI 8. März 2017
17.00 Uhr in St. Adalbert
Die Eröffnung ist mit dem Beginn der Maastrichter TEFAF abgestimmt.

Kuratoren

Peter van den Brink, Dr. Dagmar Preising, Wibke Birth

Katalog

Blut und Tränen. Albrecht Bouts und das Antlitz der Passion, Hrsg. Peter van den Brink, Dagmar Preising, Michel Polfer, Regensburg 2016, ISBN 978-3-7954-3167-9, Buchhandelspreis: 34,95 Euro, in der Ausstellung: 28,00 Euro

Rahmenprogramm

Sa 11.3.2017
15.00 Uhr
Ein theologisch-spiritueller Rundgang durch die Ausstellung
mit Weihbischof Johannes Bündgens, Bistum Aachen
Nur Eintritt
Anmeldung unter Tel.: +49 241 432-4998 oder an museumspaedagogik@mail.aachen.de

So 19.3.+2.4.2017
11.00 Uhr
Ich schau Dich an, schaust Du mich an?
Wortgottesfeier in der Ausstellung mit Dieter Spoo (Citykirche Aachen)
Anmeldung unter Tel.: +49 241 432-4998 oder an museumspaedagogik@mail.aachen.de

Öffentliche Führungen
Nur Museumseintritt / Führung kostenlos
Treffpunkt Museumskasse
samstags 15.00 Uhr, sonntags 12.00 Uhr

Senioren-Treffen
MI 29.3.+26.4.+31.5.2017
15.00 Uhr

Vorträge
MI 5.4.2017
19.30 Uhr
Hans Memling und die Metamorphosen des Andachtsbildes
Till-Holger Borchert / Direktor der Brügger Museen
Eintritt frei

Mittwoch, 10.05.2017, 19.30 Uhr
Von Prozessionen, Kopfschmerzen und Wasserleichen:
Die Johannesschüssel und ihre Verwendung
Mag Georg Geml / KU Leuven
Eintritt frei

MI 24.5.2017
19.30 Uhr
Dornen, Tränen, Blut und Schweiß im close-up.
Mit-Leiden in der Druckgraphik zur Zeit des Albrecht Bouts
Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch / Universität Bonn
Eintritt frei

Donnerstag, 08.06.2017, 19.30 Uhr Bild und Botschaft im Dienst des Glaubens. Die Reformation und ihre Folgen für die Kunst
Alexandra Simon-Tönges M.A.
Kooperation mit der Route  

Kuratorenführungen

MI 26.4.2017
18.00 Uhr
mit Dr. Dagmar Preising

MI 31.5.2017
18.00 Uhr
mit Direktor Peter van den Brink

Das Veranstaltungsprogramm wird laufend aktualisiert.

kaum ein anderer Maler hat das Leiden Christi so eindrücklich dargestellt