Di, 09.03., 13.00 Uhr @suermondtludwig

Jacob Isaacksz. van Ruisdael (1628-1682)

Einzelne Baumstämme im Bildvordergrund gehörten zu seinem Markenzeichen: der niederländische Landschaftsmaler Jacob van Ruisdael war einer der kreativsten, produktivsten und einflussreichsten holländischen Künstler des 17. Jahrhunderts.  Er hatte vor allem ein gutes Händchen dafür, die Natur so präzise wie möglich darzustellen. Kein Wunder, denn er stammte aus einer erfolgreichen Künstlerdynastie. Da ist eine Verwirrung rund um den Namen schon programmiert, denn neben unserem Jacob gab es noch dessen Vater Isaack, den Onkel Salomon und wiederum dessen Sohn Jacob van Ruysdael.

Mit Sarvenaz Ayooghi

Salomon van Ruisdael (Naarden 1600/03 – 1670 Haarlem)
Segelbarken, um 1650
Öl auf Eichenholz

Ruhe, Stille, Weite. Salomon van Ruisdael verstand es wie kein anderer die glatte Wasseroberfläche mit ihren Spiegelungen und die unendliche Weite des Horizonts wiederzugeben. Für einen Augenblick steht die Zeit still, obwohl alles doch irgendwie in Bewegung ist. Es ist ein Spiel mit Nähe und Ferne, Licht und Schatten, das Ruisdael an solchen Seestücken fasziniert haben muss. Ab den 1650er Jahren konzentrierte er sich auf dieses Genre und änderte seine Kompositionen vom Quer- zum Hochformat. So konnte er sich der ganzen vertikalen Bildfläche bedienen, bei der zwei Drittel von Himmel und Wolken bestimmt werden. Kaum zu glauben, dass dieses Werk einst zu einem querformatigen Tafelbild gehörte, woraus es im Laufe der Zeit herausgesägt wurde.

Mit Sarvenaz Ayooghi

@suermondtludwig auf Facebook und Instagram

WILHELMSTRASSE 18, 52070 AACHEN
INFO@SUERMONDT-LUDWIG-MUSEUM.DE
TEL.: +49 241 47980-40

wieder geöffnet!

Di - So 10.00 - 17.oo Uhr

Montags geschlossen

 

 

09.03. - 06.06.2021

chambre privée -

Meisterwerke aus dem Wohnzimmer eines Sammlers

Chambre privée - Teil 2

das pop-up-wohnzimmer

Wie sieht das Wohnzimmer eines Kunstliebhabers aus, der alte Meister sammelt? Hängt dort ein Ruisdael über dem Sofa? Und gleich neben dem Fernsehsessel ein Brouwer? Sieht ein passionierter Kunstsammler überhaupt fern?

Die Ausstellungsreihe „Chambre Privée“ stellt in loser Folge Privaträume nach – als Pop up-Wohnzimmer mit Originalgemälden und mit Fotowänden, die das Ambiente und die Atmosphäre des jeweiligen Sammler-Zuhauses einfangen.

Den Auftakt machte 2018 das Wohnzimmer eines Privatsammlers mit fast ausschließlich flämischer und holländischer Malerei. Den Anstoß für diese Leidenschaft gab eine Stillleben-Ausstellung in Münster 1979, die einen derart bleibenden Eindruck bei ihm hinterließ, dass er seine ursprüngliche Passion für die Jagd an den Nagel hing. Von nun an zierten Gemälde anstelle von Hirschtrophäen die heimischen Wände, sehr zur Freude der Ehefrau. Und so sieht das Wohnzimmer der Sammlerfamilie heute aus: ein begehbares Stillleben und zugleich gelebte Vision des Kunstliebhabers, der Ende 2019  leider verstorben ist. Zu seinen Eroberungen zählen hochkarätige Meisterwerke von Jacob van Ruisdael über Pieter Claesz bis hin zu Jan van der Heyden,  Adriaen van de Venne, Nicolaes Berchem oder Jan van Huysum.

Der erste Ankauf war ein Stillleben des holländischen Malers Jan van Os (1744-1808). „Qualität stand immer an erster Stelle. Aber was Qualität ist, das mussten wir uns erst erarbeiten“, so der Sammler. „Ich habe mit meiner Frau Museen in der ganzen Welt besucht. Denn der Blick wird nur durch Sehen geschärft.“ Besonders in den 1980er und 90er Jahren folgten mehrere Erwerbungen, alle von höchster Qualität und in enger Verbindung zueinander, wie etwa zwischen Jan van Os und seinem Vorbild Jan van Huysum (1682-1749), den er überaus erfolgreich nachahmte. Auch die beiden Erfinder der holländischen „monochromen Banketjes“, Willem Claesz. Heda und Pieter Claesz repräsentieren in ebenbürtiger Einigkeit die neue Gattung der Mahlzeitstillleben. Nicolaes Berchem schlägt die genealogische Brücke zu seinem Vater Pieter Claesz, entschied sich jedoch, bei dem Landschaftsmaler Jan van Goyen in die Lehre zu gehen. Van Goyen wiederum war der große Erneuerer der holländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts, der als einer der Ersten Ansichten der heimischen holländischen Landschaft malte. Zu ihm gesellen sich berühmte Vertreter wie Salomon van Ruysdael und dessen Neffe Jacob van Ruisdael.

Über die Jahre hinweg reifte somit eine überaus stimmige Sammlung, die Vorbild und Nachahmer, Vater und Sohn, Onkel und Neffe wieder vereint und nun erstmalig auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

Nachdem 2018 die flämischen Meisterwerke aus dem Wohnzimmer des Sammlers gezeigt wurden, werden ab März dieses Jahres die holländischen Gemälde aus derselben Sammlung präsentiert - mit neuen Einblicken ins Wohnzimmer.

 

Kuratorin:

Sarvenaz Ayooghi

katalog

128 Seiten, 60 Abbildungen, Imhof Verlag
Bestellung unter Tel.: +49 241 47980-30 oder
info@suermondt-ludwig-museum.de
Preis im Museumsshop während der Ausstellung: 19,90 €

Pressekontakt

Fachbereich Kommunikation und Stadtmarketing

Dr. Jutta Göricke
Tel.: +49 241 432-1331
jutta.goericke@mail.aachen.de

Jacob von Ruisdael (1628/29 – 1682) war einer der besten niederländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts. Besonders interessant ist, dass er eben nicht zu den Künstlern gehörte, welche die typischen holländischen Flachlandschaften malten: zwei Drittel Himmel, ein Drittel Wasser oder Land. Ruisdael setzt Natur und Architektur dramatisch ins Bild. Eine heroisch inszenierte Windmühle, düstere Gewitterwolken, mächtige Baumkronen dominieren seine Kompositionen.

In der digitalen Kunstpause wird ein Werk in etwa zwei Minuten erklärt.

Heute: „Landschaft mit Teich und Kornfeld“ mit Dr. Dagmar Preising.
#kunstpause #digital #landschaft #niederländer #aachenmachtkultur

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Ausstellung

Archiv 2008

 

20.12.2008 – 19.4.2009

Mustergültig – Gemäldekopien in neuem Licht

28.10. – 9.11.2008

„Ich bin ein schwieriger Fall“ – Leben und Werk Walter Hasenclevers

22.5. – 31.8.2005

Aquatinta – Die Kunst mit dem Pinsel in Kupfer zu stechen

20.9. – 14.12.2008

Arthur Leipzig – Next Stop New York. Fotografien

6.3. – 25.5.2008

Holland in Linien – Meisterzeichnungen um Rembrandt und Ruisdael

17.11.2007 – 3.2.2008

Max Klinger (1857 – 1920)

Graphische Zyklen und Zeichnungen

3.8.2007 – 27.1.2008

Aachener Wunderkammer

seit dem 8.3.2006

Berliner Bilder zu Gast & Ein Rembrandt für Aachen

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08.03. – 17.06. 2018

Gestatten, suermondt!

Sammler, Kenner, Kunstmäzen

 

Jacob Isaaksz. van Ruisdael, Landschaft mit der Ansicht von Haarlem, um 1670, © Foto: Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz/Jörg P. Anders

 

Frans Hals, Singender Knabe mit Flöte, um 1627, © Foto: Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz/Christoph Schmidt

 

Frans Snyders, Landschaft: Jan Wildens, Käuzchen als Lockvogel, um 1620, Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum, Foto: Anne Gold

 

Anonym, Nördliche Niederlande, Mädchen mit Fächer, 1624, Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum, Foto: Anne Gold

Die Sammlung des Aachener Industriellen Barthold Suermondt

Anlässlich des 200. Geburtstages von Barthold Suermondt (1818-1887) würdigt das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen im Frühjahr 2018 die Sammlertätigkeit des Aachener Industriellen, der aufgrund seiner großzügigen Stiftungen zu einem der Namensgeber des Hauses wurde, in einer umfassenden Ausstellung.

Als der 32jährige Barthold Suermondt ab 1850 mit dem Aufbau seiner Gemäldesammlung begann, hatte er im Wirtschaftsleben der Stadt Aachen bereits eine hochrangige Stellung als erfolgreicher Industrieller erlangt. Und auch seine Sammlung galt hinsichtlich ihres Umfangs und ihrer Qualität alsbald als „die erste Privatgalerie im Deutschen Reich“.  1854 kaufte er auf einer Versteigerung in Paris mit der Sicht auf Haarlem von Ruisdael sein erstes Bild.  Es war der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft: Der Jagd auf qualitätvolle Kunstwerke!

Mit Kennerblick und gut beraten durch wichtige Kunstkenner seiner Zeit wie den Kunstschriftsteller Étienne-Joseph-Théophile Thoré-Bürger, den Kunstkritiker Carel Vosmaer und den Direktor der Berliner Gemäldegalerie, Gustav Friedrich Waagen, gelang es ihm, so manches Kunstwerk zu guten Preisen zu erwerben.

Suermondt war ein Mann von Welt, ein cleverer Verhandlungsführer, und das nicht nur, weil er sich in fünf Sprachen fließend verständigen konnte. Er war ein Unternehmer, Bankier und baukundiger Akademiker, aber vor allem ein Ästhet und Kunstliebhaber. Er kam mit wenig Schlaf aus, war viel auf Reisen, um Kunstwerke im Original zu sehen in einer Zeit, in der die Auktionskataloge noch nicht bebildert und Fotografien rar waren.

Als sich der Sammler 1874 infolge der Wirtschaftskrise gezwungen sah, einen Teil der bis zu diesem Zeitpunkt zusammengetragenen Werke an das Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin zu verkaufen (heute: Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz), umfasste seine Kollektion ungefähr 300 Gemälde und mehr als 400 Zeichnungen.

Bis heute zählen viele dieser Stücke zu den herausragenden Werken der Berliner Museen, darunter Höhepunkte wie der Singende Knabe mit Flöte von Frans Hals, das Mädchen mit dem Perlenhalsband von Vermeer, Rembrandts Porträt eines alten Mannes oder Jan van Eycks Madonna in der Kirche. Zu seinem 200. Geburtstag sollen nun 29 der in Berliner Besitz übergegangenen Gemälde und 22 der Suermondtschen Handzeichnungen des Berliner Kupferstichkabinetts für drei Monate nach Aachen zurückkehren. Dabei werden die niederländische und altdeutsche Malerei im Vordergrund stehen, die eine wahre Renaissance bei den Sammlern des 19. Jahrhunderts erfuhr und auch den Schwerpunkt innerhalb der Suermondtschen Sammlung bildete.

Auch die Stadt Aachen wurde von Barthold Suermondt in mehreren Schenkungen mit nicht weniger als 177 Gemälden, darunter Frans Snijders Käuzchen als Lockvogel, Jan Boeckhorsts Höllensturz und das Mädchen mit dem Fächer von 1624, bedacht. Dies belegt der während der Vorbereitung der Ausstellung aufgefundene Schenkungsvertrag aus dem Aachener Stadtarchiv.

Schon durch die frühe Öffnung seiner Privatgalerie für die Aachener Bürger und insbesondere durch die Stiftung von Gemälden, mit denen er die Basis für die Gründung des Suermondt-Museums schuf,  veränderte der Unternehmer nachhaltig das Bewusstsein der Aachener Bevölkerung für die Kunst und nahm einen wichtigen Platz in der Entwicklung der hiesigen Museumslandschaft ein.

Die Ausstellung wird vom 08. März – 17. Juni 2018 in Aachen zu sehen sein und gleichzeitig mit der weltweit renommierten Kunstmesse TEFAF in Maastricht eröffnet. Die Thematisierung der Geschichte einer der hochkarätigsten Sammlungen des 19. Jahrhunderts in Aachen lädt dazu ein, Vergleiche zu den heutigen Sammlerinteressen auf dem Kunstmarkt anzustellen und zu entdecken, wie viel „Suermondt“ bis heute im Suermondt-Ludwig-Museum steckt.

Zu  seinem 200. Geburtstag sollen nun 29 der in Berliner Besitz übergegangenen Gemälde und 22 der Suermondtschen Handzeichnungen des Berliner Kupferstichkabinetts für drei Monate nach Aachen zurückkehren und gemeinsam mit einer Auswahl der 177 Werke, die er der Stadt Aachen schenkte, präsentiert werden.

Auch der Katalog mit rund 500 Seiten vereint die neueste Forschung zu den Leihgaben und bietet mit großformatigen Illustrationen und wissenschaftlichen Beiträgen von 40 Autoren ein wichtiges Referenzwerk, das in das Bücherregal eines jeden Kunstfreundes gehört.

KURATOREN:

Peter von den Brink und Wibke Vera Birth

ERÖFFNUNG: 

Mi 07. März 2018 um 16.00 Uhr in der Kirche St. Adalbert, anschließend geht es zur Vernissage ins Museum.

„Die schönste privatSammlung auf dem Continent“ 

Julius Meyer (Aachen 1830 – 1893 München), ehem. Direktor der Berliner Gemäldegalerie

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Ausstellungsflyer

inkl. Rahmenprogramm

 

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Suermondt-Salon

 

 

 

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Sammlung

kunst
1501 - 1700

Malerei, Skulptur, Kunstgewerbe, Möbel

EINE DER BEDEUTENDSTEN GEMÄLDESAMMLUNGEN 
DER RHEINischen MUSEEN

Den Grundstock der Bestände bildete die Schenkung des Bankiers und Industriellen Barthold Suermondt. Er vermachte der Stadt 1882 vornehmlich Werke der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Weitere Stiftungen von Aachener Bürgern erweiterten den Bestand, so dass die Gemäldesammlung heute ein umfassendes Spektrum der europäischen Malerei vom 15. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts abdeckt.

 

meister des palanter-altars | um 1425

Errettung
der armen Seelen
aus dem fegefeuer

Balthasar van der Ast | 1620-1625

Blumen
in einer
Wanli-Vase

hans von aachen | um 1586

porträt von jacques bylivelt

Von Cranach bis Rembrandt

Herausragend sind die spätmittelalterliche Malerei aus Deutschland und den Niederlanden sowie die Gemälde des „Goldenen Zeitalters“ in Flandern und Holland.

In der Abteilung Kölner Malerei seit dem frühen 15. Jahrhundert gilt der Meister der Verherrlichung Mariens als ein Höhepunkt; der Umkreis Memlings und Werke von Albrecht Bouts verweisen auf die künstlerische Entwicklung in den Niederlanden. Allein mit drei Werken, u. a. der Kirschenmadonna, vertritt Joos van Cleve die Antwerpener Malerei des frühen 16. Jahrhunderts. Glanzstück der altdeutschen Abteilung ist Lucas Cranachs Judith mit dem Haupt des Holofernes.

Die Sammlung zum 17. Jahrhundert ist geprägt durch die profane Ikonographie des Nordens, vor allem mit Porträts, unter denen Rembrandts Bildnis eines jungen Mannes einen herausragenden Platz einnimmt. Dabei sind auch hervorragende Beispiele der Genremalerei wie die Zwei Jungen mit Seifenblasen des holländischen Malers Esaias Boursse sowie Landschaftsdarstellungen aus der Malergeneration um Jacob van Ruisdael vertreten. In der Reihe eindrucksvoller Stillleben zählen Willem Claesz. Heda und Pieter Claesz sicher zu den bedeutendsten Meistern ihres Fachs.

Glanzstück eines Rubens-Schülers

Als eines der Glanzstücke der Sammlung gilt der Höllensturz der Verdammten des Rubensschülers Jan Boeckhorst, ein Bild, das die gegenreformatorische Kraft des Südens in der flämischen Malerei andeutet. Aber es gibt auch leichtere Sujets. Zwei Gemälde von Frans Snijders etwa gehen auf Fabelbücher zurück, wie Hahn und Edelstein.

Einzelne Meisterwerke italienischer und spanischer Malerei wie Jusepe de Riberas Anbetung der Hirten stehen als Zeugen einer europäischen Entwicklung, aber auch für sammlerisches Interesse. Sie prägen zusammen mit den niederländischen Werken das Profil der Aachener Gemäldegalerie. Das 18. Jahrhundert ist mit bekannten Meistern wie Januarius Zick vertreten.

Suermondt-ludwig-museum
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Foto:Peter Hinschläger

MUSEUM

Ein Rundgang
durch das Suermondt-Ludwig-Museum

Boltanski Archiv

Eine der Bedeutendsten Skulpturensammlungen in Deutschland

Im Erdgeschoss sind neben den Wechselausstellungen Skulpturen vom 12. bis zum 16. Jahrhundert zu sehen. Durch den Kaminraum gelangt man über eine Rampe in die Skulpturenräume, wo sich die hoheitsvolle Kathedralplastik Frankreichs, die stimmungsvollen Kölner Mariendarstellungen des 14. und 15. Jahrhunderts und die dramatischen Werke von Meister Tilman, Arnt van Tricht und Henrick Douwermann vom Niederrhein begegnen. Ostdeutsche, süddeutsche und alpenländische Plastik zeigen die hinteren Räume – etwa die zwei großen, vollständig erhaltenen Altarretabel, den schwäbischen Marienaltar um 1510 und den sächsischen Altar der Hl. Sippe (1511). Werke von Bildschnitzern wie Daniel Mauch und Hans Multscher haben dem Museum internationale Geltung gebracht.

Gewölberaum

Das Arrangement im sogenannten Gewölberaum erinnert an den ursprünglichen Funktionszusammenhang der ausgestellten Werke in einer Kirche. Der geldrische Petrusaltar (um 1500) etwa ist von mittelalterlichem Gerät und Kultfiguren umgeben (u.a. eine Kölner Madonna von 1180).

Boltanski Archiv – Die Kunst im Hinterstübchen

1994 arrangierte der französische Künstler Christian Boltanski (1944-2021) im Suermondt-Ludwig-Museum Akten des Museumsarchivs in einem Holzregal, beleuchtet von zwölf Glühfadenlampen. 

Die Ergründung der Vergangenheit und die Archivierung spielen im Œuvre Boltanskis eine zentrale Rolle. Indem er die Systematik etwa von Akten stört, attackiert er ihr akribisches Ordnungsprinzip. Die Installation ist bis heute ein lebendiges Kunstwerk, da die Akten weiter benutzt werden.

Bürgerliche Kunstkammer – Eine ägyptische Mumie, Pulverflaschen und der kostbare Lobkowitzer Kaiserpokal

Aachens Bürgerschaft hat eine erstaunliche Sammlung zusammengetragen. Ein Teil davon ist in der Bürgerlichen Kunstkammer ausgestellt. Viele Sammler des 19. Jahrhunderts wollten die Welt in ihrer Gesamtheit abbilden und sammelten daher Objekte aus allen Bereichen. Fundstücke aus der Natur standen gleichberechtigt neben artifiziellen Kunststücken, Fossilien neben griechischen Vasen, Kopien neben Originalen. Auf Vollständigkeit kam es an, nicht unbedingt auf Authentizität. Vorbild sind die Kunst- und Wunderkammern von Herrschern, Fürsten und Gelehrten der Renaissance und der Barockzeit. Sie waren eine Demonstration der Macht und des Reichtums des Besitzers und spiegelten den aktuellen Wissensstand über die Welt und die Ordnung der Dinge wider – als Weltausstellung en miniature.

Malerei 15. & 16. Jahrhundert

Der seitliche Ausstellungssaal beginnt mit Tafelgemälden der Kölner Malerschule, darunter eine Anbetung der Könige vom Meister der Verherrlichung Mariens, sowie mit süddeutschen und altniederländischen Werken, etwa Albrecht Bouts‘ beeindruckendem Andachtstriptychon. Der große Saal auf der gegenüberliegenden Treppenumgangsseite eröffnet den Blick in die Malerei des italienischen und spanischen Mittelalters und Barock. Um das große Gemälde von Jusepe de Ribera Anbetung der Hirten gruppieren sich herausragende Werke von Francisco Zurbarán, Bartolomeo Manfredi, Tintoretto und Luis de Morales.

Ein Durchgang führt in den Tapisseriesaal, der Brüsseler Bildteppiche der Spätrenaissance und des Barock zeigt. Zugleich finden sich hier die reichen Sammlungen der Antike, deren mythologische Themen, die späteren Maler und Bildwirker immer wieder aufgenommen haben.

In den rückseitig an den Treppenumgang anschließenden Oberlichtsälen folgen zunächst zwei Räume mit deutschen und niederländischen Tafelgemälden und Flügelaltären des 15. und 16. Jahrhunderts. Hier können die Besucher Werke von Ambrosius Benson, dem Meister von Delft, Derick Baegert sowie Arbeiten aus dem Umkreis von Hans Memling und der Werkstatt von Lucas van Leyden bewundern. Während Lukas Cranachs Judith mit dem Haupt des Holofernes schon eine widersprüchliche Welt im Umbruch zeigt, kündigt sich in den Werken des Joos van Cleve – des Leonardo des Nordens – und in Cornelis Engebrechtsz´ kleinem Gemälde mit Maria Magdalena und Johannes bereits der diesseitige Blick der Renaissance an.

Malerei 17. & 18. Jahrhundert

Der dritte Saal im 1. Obergeschoss und das hintere Treppenhaus zeigen großformatige Gemälde der niederländischen und flämischen Künstler des 17. Jahrhunderts wie den Höllensturz der Verdammten des Rubens-Schülers Jan Boeckhorst, Jacob Jordaens‘ Gemälde Nährung des Knaben Jupiter, Frans Snyders allegorisches Bild Hahn und Edelstein sowie Werke von Frans Francken, David Teniers und der Brueghel-Familie.

In den Kabinetträumen um das hintere Treppenhaus sind noch weitere Arbeiten der niederländischen Malerei aus dem Goldenen Zeitalter zu entdecken. In der Fülle von Werken aller Gattungen, die nach den bevorzugten Bildthemen geordnet sind, werden herausragende Meister sichtbar, wie etwa Rembrandt mit seinem Jünglingsporträt, mehrere Rembrandt-Schüler sowie Anthonis van Dyck, Joseph de Bray oder Frans Hals. Kunsthistorische Höhepunkte bilden ebenso die Stillleben von Willem Claesz Heda und Willem Kalf, die Landschaften von Jacob van Ruisdael und Jan Vermeer van Haarlem oder Esaias Boursse mit dem Gemälde Jungen mit Seifenblasen.

Bürgerliche Kunstkammer

Malerei
15. & 16. Jh.

italienische & spanische malerei

Malerei
17. & 18. Jh.

Malerei
19. & 20. JH.

GlasMalerei

Malerei 19. & 20. Jahrhundert

Mit Johann Baptist Bastiné, einem Schüler Jacques-Louis Davids, wird die Malerei des Biedermeier präsentiert, fortgeführt von den idyllischen Szenen des Münchner Malers Carl Spitzweg. Die Düsseldorfer Malerschule mit den Künstlern um Oswald und Andreas Achenbach sowie Ludwig Scheins bildet einen Schwerpunkt zur Sammlung der Spätromantik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Den Übergang zum 20. Jahrhundert veranschaulicht ein Hauptwerk Max Liebermanns, der zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Impressionismus zählt.

Die Klassische Moderne ist im Suermondt-Ludwig-Museum mit international bekannten Künstlern wie Alexej von Jawlensky und Lovis Corinth vertreten. Daneben legt die Präsentation Wert auf die Beachtung regionaler oder zeitweise in Vergessenheit versunkener Künstler wie Walter Ophey, Barthel Gilles, Heinrich Maria Davringhausen und Hanns Bolz. Eine Brücke vom Expressionismus zur freien, abstrakten Farbsetzung schlagen die Gemälde von Ernst Wilhelm Nay. Zusammen mit Karl Otto Götz gehört er zu den wichtigen Künstlern der deutschen Avantgarde der 1950er Jahre.

glasmalerei

Darüber hinaus beherbergt das 2. Obergeschoss Werke der modernen Glasmalerei, deren technische und stilistische Entwicklung sich bis zu bedeutenden Glasfenstern des 20. Jahrhunderts weiterverfolgen lässt.