Jusepe de Ribera, Hl. Hieronymus
Rom, Florenz und Venedig waren im ausgehenden 16. Jahrhundert die bedeutendsten Kunstzentren Italiens. Von dort gingen durch Maler wie Raffael, Tizian, Annibale Carracci und Michelangelo da Caravaggio wichtige Impulse für den stilistischen Wandel der Kunst in Europa aus. Giovanni Salvi (Il Sassoferrato) zum Beispiel orientierte sich in seinen Kompositionen überwiegend an Raffael. Tintoretto griff in seiner Porträtmalerei den venezianischen Bildtypus Tizians auf, indem er eine dunkel gekleidete Person vor neutral grauem Hintergrund zeigte. Vor allem aber war es Caravaggio, der mit seiner dramatischen Form der Hell-Dunkel-Malerei, dem tenebrismo (ital. „finster, dunkel“), die nachfolgende Generation der Barockmaler inspirierte und prägte. Dessen Nachahmer Bartolomeo Manfredi gilt bis heute als eine der großen Schlüsselfiguren des internationalen Caravaggismus. Der in Neapel ansässige Spanier Jusepe de Ribera führte diese Manier weiter fort und beeinflusste indirekt auch seinen Landsmann Francisco de Zurbarán, der im Dienst glaubensstrenger Mönchsorden stand. Im gegenreformatorischen Spanien stieß er mit seinen religiösen Sujets bei seinen überwiegend kirchlichen Auftraggebern auf großes Interesse. Anders als in den nördlichen Niederlanden spielte dort das Bürgertum als Auftraggeber oder Käufer von Kunst kaum eine Rolle. Besonders Zurbaráns Darstellungen des Hl. Franziskus, den er in mehr als 50 Versionen malte, zeichnen ihn als virtuosen Meister im Umgang mit Licht und Schatten aus.
Die Mehrzahl der spanischen Gemälde im Suermondt-Ludwig-Museum stammt aus der im 19. Jahrhundert international bekannten Sammlung des Oberst Andreas Daniel Berthold von Schepeler, eines deutschen Offiziers, der als Diplomat, Historiker, Militärtheoretiker, Literat und Kunstsammler tätig war. Er besaß eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen vor allem spanischer und niederländischer Kunst. Seine Sammlung wurde von ihm selbst in Spanien zwischen 1815 und 1832 zusammengetragen. Die Stücke stammten größtenteils aus dem Besitz adeliger Familien, die nach der Revolution in Spanien ihren Kunstbesitz verkaufen mussten. Drei Jahre nach seinem Tod kaufte Barthold Suermondt 1852 Schepelers Sammlung, die rund 150 Bilder umfasste. Viele davon finden sich in der ehemaligen Sammlung Suermondt in Berlin, wohin der erste Teil seiner Kunstwerke 1874 verkauft wurde. Allerdings sind einige wichtige Stücke in Aachen geblieben, so etwa der Kreuztragende Christus.
Medienmuseum, Wechselausstellungen und eine Sammlung von 200.000 Zeitungen und Druckwerken in nahezu allen Sprachen.
Das bekannteste Wohnzimmer Aachens, mit anschaulichen Einblicken in die Wohnkultur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
UNESCO-Weltkulturerbe mit herausragender künstlerischer Ausstattung: Karlsschrein, aufwändigen Mosaiken, einer goldenen Altartafel.
Die größten Historienbilder der Romantik, originalgetreue Kopien des Säbels Karls des Großen, einer karolingischen Handschrift, der Reichskrone.
Kunst von der Gegenwart bis in die Antike, mit hervorragenden Gemälden und Skulpturen des Spätmittelalters sowie der Malerei des 17. Jhs.
Schauplatz für zeitgenössische Künstler und Kunstwerke, Begegnungsstätte darstellender und bildender Kunst, Bestände der Sammlung Ludwig.
Lebendiges Zentrum zur Erinnerung der Grenzgeschichte und -geschichten, mit verbotenen Souvenirs und Schwarzbrennerei.
Eröffnung 2014 – Lebendige Geschichte von den Karolingern bis heute. Ausgangspunkt der Route Charlemagne am historischen Katschhof.
Stolz blicken die Aachener auf ihre Geschichte als römische Bäderstadt und Kaiserresidenz Karls des Großen zurück. Der Dom, 1978 zum ersten UNESCO Weltkulturerbe in Deutschland ernannt, und das Rathaus bilden den Mittelpunkt der Stadt. In den Gassen der Altstadt erzählen viele historische Gebäude von der lebhaften Geschichte der Stadt, und doch ist die Zeit nicht stehen geblieben.
An der „Eliteuni“ RWTH Aachen und den anderen Hochschulen sind rund 40.000 Studenten eingeschrieben. Das junge Leben pulsiert vor allem im Pontviertel, dem beliebten Ausgehviertel mit seinen zahlreichen Cafés, Kneipen und Restaurants. Doch auch in den Gassen und auf den Plätzen der Altstadt ist immer viel los. Rund um Dom und Rathaus laden zahlreiche Einzelhändler ebenso wie Filialen namhafter Häuser zum Bummeln ein.
Quelle allen Ruhms ist das Wasser: Die Heilkraft der heißen Thermalquellen war ausschlaggebend dafür, dass Kaiser Karl Aachen zu seiner Lieblingsresidenz machte. Die Badetradition wird heute durch die Carolus Thermen Bad Aachen weitergeführt.
Wer sich lieber in der Natur entspannt, hat dafür zahlreiche Möglichkeiten, etwa im nahe gelegenen Nationalpark Eifel. Zudem locken mehrere Theater und Museen mit einem vielschichtigen Angebot.