Jacob Isaaksz. van Ruisdael, Landschaft mit der Ansicht von Haarlem, um 1670, © Foto: Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz/Jörg P. Anders
Frans Hals, Singender Knabe mit Flöte, um 1627, © Foto: Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz/Christoph Schmidt
Frans Snyders, Landschaft: Jan Wildens, Käuzchen als Lockvogel, um 1620, Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum, Foto: Anne Gold
Anonym, Nördliche Niederlande, Mädchen mit Fächer, 1624, Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum, Foto: Anne Gold
Anlässlich des 200. Geburtstages von Barthold Suermondt (1818-1887) würdigt das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen im Frühjahr 2018 die Sammlertätigkeit des Aachener Industriellen, der aufgrund seiner großzügigen Stiftungen zu einem der Namensgeber des Hauses wurde, in einer umfassenden Ausstellung.
Als der 32jährige Barthold Suermondt ab 1850 mit dem Aufbau seiner Gemäldesammlung begann, hatte er im Wirtschaftsleben der Stadt Aachen bereits eine hochrangige Stellung als erfolgreicher Industrieller erlangt. Und auch seine Sammlung galt hinsichtlich ihres Umfangs und ihrer Qualität alsbald als „die erste Privatgalerie im Deutschen Reich“. 1854 kaufte er auf einer Versteigerung in Paris mit der Sicht auf Haarlem von Ruisdael sein erstes Bild. Es war der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft: Der Jagd auf qualitätvolle Kunstwerke!
Mit Kennerblick und gut beraten durch wichtige Kunstkenner seiner Zeit wie den Kunstschriftsteller Étienne-Joseph-Théophile Thoré-Bürger, den Kunstkritiker Carel Vosmaer und den Direktor der Berliner Gemäldegalerie, Gustav Friedrich Waagen, gelang es ihm, so manches Kunstwerk zu guten Preisen zu erwerben.
Suermondt war ein Mann von Welt, ein cleverer Verhandlungsführer, und das nicht nur, weil er sich in fünf Sprachen fließend verständigen konnte. Er war ein Unternehmer, Bankier und baukundiger Akademiker, aber vor allem ein Ästhet und Kunstliebhaber. Er kam mit wenig Schlaf aus, war viel auf Reisen, um Kunstwerke im Original zu sehen in einer Zeit, in der die Auktionskataloge noch nicht bebildert und Fotografien rar waren.
Als sich der Sammler 1874 infolge der Wirtschaftskrise gezwungen sah, einen Teil der bis zu diesem Zeitpunkt zusammengetragenen Werke an das Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin zu verkaufen (heute: Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz), umfasste seine Kollektion ungefähr 300 Gemälde und mehr als 400 Zeichnungen.
Bis heute zählen viele dieser Stücke zu den herausragenden Werken der Berliner Museen, darunter Höhepunkte wie der Singende Knabe mit Flöte von Frans Hals, das Mädchen mit dem Perlenhalsband von Vermeer, Rembrandts Porträt eines alten Mannes oder Jan van Eycks Madonna in der Kirche. Zu seinem 200. Geburtstag sollen nun 29 der in Berliner Besitz übergegangenen Gemälde und 22 der Suermondtschen Handzeichnungen des Berliner Kupferstichkabinetts für drei Monate nach Aachen zurückkehren. Dabei werden die niederländische und altdeutsche Malerei im Vordergrund stehen, die eine wahre Renaissance bei den Sammlern des 19. Jahrhunderts erfuhr und auch den Schwerpunkt innerhalb der Suermondtschen Sammlung bildete.
Auch die Stadt Aachen wurde von Barthold Suermondt in mehreren Schenkungen mit nicht weniger als 177 Gemälden, darunter Frans Snijders Käuzchen als Lockvogel, Jan Boeckhorsts Höllensturz und das Mädchen mit dem Fächer von 1624, bedacht. Dies belegt der während der Vorbereitung der Ausstellung aufgefundene Schenkungsvertrag aus dem Aachener Stadtarchiv.
Schon durch die frühe Öffnung seiner Privatgalerie für die Aachener Bürger und insbesondere durch die Stiftung von Gemälden, mit denen er die Basis für die Gründung des Suermondt-Museums schuf, veränderte der Unternehmer nachhaltig das Bewusstsein der Aachener Bevölkerung für die Kunst und nahm einen wichtigen Platz in der Entwicklung der hiesigen Museumslandschaft ein.
Die Ausstellung wird vom 08. März – 17. Juni 2018 in Aachen zu sehen sein und gleichzeitig mit der weltweit renommierten Kunstmesse TEFAF in Maastricht eröffnet. Die Thematisierung der Geschichte einer der hochkarätigsten Sammlungen des 19. Jahrhunderts in Aachen lädt dazu ein, Vergleiche zu den heutigen Sammlerinteressen auf dem Kunstmarkt anzustellen und zu entdecken, wie viel „Suermondt“ bis heute im Suermondt-Ludwig-Museum steckt.
Zu seinem 200. Geburtstag sollen nun 29 der in Berliner Besitz übergegangenen Gemälde und 22 der Suermondtschen Handzeichnungen des Berliner Kupferstichkabinetts für drei Monate nach Aachen zurückkehren und gemeinsam mit einer Auswahl der 177 Werke, die er der Stadt Aachen schenkte, präsentiert werden.
Auch der Katalog mit rund 500 Seiten vereint die neueste Forschung zu den Leihgaben und bietet mit großformatigen Illustrationen und wissenschaftlichen Beiträgen von 40 Autoren ein wichtiges Referenzwerk, das in das Bücherregal eines jeden Kunstfreundes gehört.
Peter von den Brink und Wibke Vera Birth
Mi 07. März 2018 um 16.00 Uhr in der Kirche St. Adalbert, anschließend geht es zur Vernissage ins Museum.
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Medienmuseum, Wechselausstellungen und eine Sammlung von 200.000 Zeitungen und Druckwerken in nahezu allen Sprachen.
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Die größten Historienbilder der Romantik, originalgetreue Kopien des Säbels Karls des Großen, einer karolingischen Handschrift, der Reichskrone.
Kunst von der Gegenwart bis in die Antike, mit hervorragenden Gemälden und Skulpturen des Spätmittelalters sowie der Malerei des 17. Jhs.
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