Michael Triegel (*1968, Erfurt) zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. Seine Werke – von eindrucksvollen Altarbildern über Porträts bis hin zu Stillleben und Landschaftsaquarellen – verbinden eine meisterhafte Maltechnik mit einer intensiven Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte. Inspiriert von der Formenwelt der italienischen Renaissance, dem Manierismus und dem spanischen Barock, kreiert Triegel Bildwelten, in denen er Versatzstücke der antiken Mythologie, der biblischen Heilsgeschichte und des kulturhistorischen Repertoires aufgreift, neu kombiniert und interpretiert. Durch die altmeisterliche Lasurtechnik in Kombination mit hochaktuellen Inhalten gestaltet Triegel Bildwelten, die zugleich zeitlos und überraschend wirken: „Mein Spiel besteht gerade darin, den alten Meister auf den ersten Blick zu behaupten – und diesem ersten Eindruck dann möglichst wieder den Boden zu entziehen“.
Die Aachener Ausstellung präsentiert Triegels Ausdrucksvielfalt in ihrer ganzen Bandbreite: von großformatigen Arbeiten der 90er Jahre bis hin zu seinem neuesten Werk Junger Mann aus Procida (2025), das mittelalterliche Bildtradition, gelebte Glaubenspraxis und zeitgenössisches Porträt vereint. Die Schau bietet somit eine einzigartige Gelegenheit, das facettenreiche Werk dieses bedeutenden zeitgenössischen Malers zu erleben. Sie zeigt nicht nur seine meisterhafte Technik, sondern auch seine Fähigkeit, komplexe Themen auf eine Weise darzustellen, die traditionell wirkt und dennoch provoziert.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen sein Porträt von Papst Benedikt XVI. (2010) sowie der viel diskutierte Entwurf zur Mitteltafel des Cranach-Altars im Naumburger Dom (2022).
Erhabene und morbide Schönheit
Triegels Aquarelle italienischer und britischer Landschaften stehen in der Tradition von Dürer bis Turner. Seine Stillleben spielen mit dem formalen Reiz schimmernder Oberflächen und morbider Elemente. Zugleich sind die Motive auch inhaltlich angereichert, sodass sie vom Sichtbaren auf eine unsichtbare Interpretationsebene verweisen und zum Nachdenken über die Vergänglichkeit von Leben und Schönheit anregen.
Michael Triegel im „Salon“ der Aachener
Das Suermondt-Ludwig-Museum bietet mit seiner reichen Sammlung europäischer Kunst – von spätgotischen Skulpturen bis zu Meistern des flämischen und spanischen Barock – den perfekten Rahmen für Triegels Dialog zwischen Tradition und Moderne. Das Museum lädt ein, die Sammlung und eine faszinierende Kunst- und Wunderkammer im historischen Ambiente eines prachtvollen Stadtpalais zu entdecken.
Begleitend erscheint ein Katalog im Hirmer Verlag.
Till-Holger Borchert und Wibke Vera Birth
Medienmuseum, Wechselausstellungen und eine Sammlung von 200.000 Zeitungen und Druckwerken in nahezu allen Sprachen.
Das bekannteste Wohnzimmer Aachens, mit anschaulichen Einblicken in die Wohnkultur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
UNESCO-Weltkulturerbe mit herausragender künstlerischer Ausstattung: Karlsschrein, aufwändigen Mosaiken, einer goldenen Altartafel.
Die größten Historienbilder der Romantik, originalgetreue Kopien des Säbels Karls des Großen, einer karolingischen Handschrift, der Reichskrone.
Kunst von der Gegenwart bis in die Antike, mit hervorragenden Gemälden und Skulpturen des Spätmittelalters sowie der Malerei des 17. Jhs.
Schauplatz für zeitgenössische Künstler und Kunstwerke, Begegnungsstätte darstellender und bildender Kunst, Bestände der Sammlung Ludwig.
Lebendiges Zentrum zur Erinnerung der Grenzgeschichte und -geschichten, mit verbotenen Souvenirs und Schwarzbrennerei.
Eröffnung 2014 – Lebendige Geschichte von den Karolingern bis heute. Ausgangspunkt der Route Charlemagne am historischen Katschhof.
Stolz blicken die Aachener auf ihre Geschichte als römische Bäderstadt und Kaiserresidenz Karls des Großen zurück. Der Dom, 1978 zum ersten UNESCO Weltkulturerbe in Deutschland ernannt, und das Rathaus bilden den Mittelpunkt der Stadt. In den Gassen der Altstadt erzählen viele historische Gebäude von der lebhaften Geschichte der Stadt, und doch ist die Zeit nicht stehen geblieben.
An der „Eliteuni“ RWTH Aachen und den anderen Hochschulen sind rund 40.000 Studenten eingeschrieben. Das junge Leben pulsiert vor allem im Pontviertel, dem beliebten Ausgehviertel mit seinen zahlreichen Cafés, Kneipen und Restaurants. Doch auch in den Gassen und auf den Plätzen der Altstadt ist immer viel los. Rund um Dom und Rathaus laden zahlreiche Einzelhändler ebenso wie Filialen namhafter Häuser zum Bummeln ein.
Quelle allen Ruhms ist das Wasser: Die Heilkraft der heißen Thermalquellen war ausschlaggebend dafür, dass Kaiser Karl Aachen zu seiner Lieblingsresidenz machte. Die Badetradition wird heute durch die Carolus Thermen Bad Aachen weitergeführt.
Wer sich lieber in der Natur entspannt, hat dafür zahlreiche Möglichkeiten, etwa im nahe gelegenen Nationalpark Eifel. Zudem locken mehrere Theater und Museen mit einem vielschichtigen Angebot.